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Felix Worseck — parabolic soap

Kinetic — Winter 2012

Die Installation "parabolic soap" veranschaulicht den Gedanken der Synthese aus artifizieller und natürlicher Bewegung. Ziel der Konstruktion ist es, einen hyperbolischen Paraboloid aus Seifenlauge zu erzeugen der ca. 80 Sekunden bewegt werden kann.

Die Grundform der Konstruktion ist ein Würfel dessen Aufbau aus vier Seitenteilen besteht. Jede Seite kann in seiner Funktion mit einem XY Plotter verglichen werden, dessen Aufgabe es ist alle möglichen Situationen kombinierter X- und Y-Koordinaten durchspielen zu können. Um diese Positionen zu erreichen wird die X-Achse auf der Y-Achse entweder gehoben oder gesenkt und ein Schlitten auf der X-Achse verschoben. Die Schlitten der vier Seitenteile sind mit Umlenkrollen versehen, durch welche ein geschlossenes Expanderseil verläuft, dass die Grenzen der paraboloiden Ausdehnungen beschreibt.

Der Prozess initialisiert eine Ausgangsposition aller X- und Y-Achsen. Bei Erreichen der Grundstellung wird das Seil vollständig in die mit Seifenlauge gefüllten Metallwanne getaucht, sodass eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme garantiert wird. Anschließend heben sich die X-Achsen und die Schlitten werden verschoben. Es entsteht eine Wand aus Seifenlauge, die in ihren Abmessungen entlang der Y-Achse ansteigt und dazu gegenläufig in Bodennähe zentripetal an Umfang verliert. Die zu erzielende Minimalfläche entsteht, nachdem sich die Verbindung von Membran und Flüssigkeit löst. Die Spannung dieses entscheidenden Momentes wird analog und adäquat durch die zarte Garantie der Oberflächenspannung des Paraboloids gedoppelt.

Die Membran ist von diesem Moment an eigenständig und fügt sich der konstruierten Form innerhalb des Expanderseils. Dieses Seil wird durch ein Programm kontrolliert, das pro Durchlauf die Position der vier Schlitten mittels Vergabe zufälliger Werte steuert. Es entwickelt sich ein Konflikt zwischen natürlicher und künstlicher Bewegung. Nachdem die Seifenmembran zerplatz ist, begibt sich die Maschine zurück in den Ausgangszustand und beginnt einen weiteren Durchlauf.